Dienstag, 31. März 2015

Hundesprache erkennen

Es passiert immer wieder bei einschlägigen sozialen Netzwerken wie Youtube oder Facebook, dass man vermeintlich lustige oder niedliche Hundevideos vorgesetzt bekommt. Da sieht man Kleinkinder die über große Hunde krabbeln, ihnen an den Ohren ziehen, sie fest umarmen oder gar auf ihnen herumhopsen. Die Reaktionen der Hunde sind recht unterschiedlich, sprechen aber meist eine deutliche (Hunde-) Sprache: Sie signalisieren Stress. Dass nur die wenigsten diese Anzeichen von Stress lesen können oder überhaupt nur bemerken erkennt man daran, dass fleißig weitergefilmt wird und das ganze dann noch stolz geteilt wird. Und später heißt es dann wieder, der Hund hat wie aus dem Nichts heraus zugebissen.

Und genau das hat er in der Regel nicht. Er hat vorher Signale gesendet, die nur keiner erkennen wollte. Da wäre zum einen das Schwanzwedeln. Das Gerücht hält sich hartnäckig, dass sich ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt, freut. In erster Linie ist der Hund aufgeregt wenn er mit dem Schwanz wedelt. Lediglich wenn der komplette Hintern mitwackelt freut sich der Hund. Das wird auch oft bei Hundebegegnungen übersehen. "Schau wie er sich freut, er wedelt mit dem Schwanz".

Punkt Nummer zwei: Das Abwenden des Kopfes. Das sieht man vor allem wenn Kinder wie aus dem Nichts auftauchen und den Hund umarmen beziehungsweise ihm regelrecht um den Hals fallen. Blick und Kopf abwenden sind Beschwichtigungssignale, ebenso wie das Pfote auflegen und bedeutet so viel wie: Ich möchte lieber meine Ruhe haben. Aber es ist ja so niedlich wenn der Hund die Pfote auflegt und das Kind ihm am Hals hängt.

Punkt Nummer drei: Das Gähnen. Hunde gähnen um sich zu entspannen und das tun sie in der Regel, weil sie aufgeregt sind. Die meisten kennen dieses Verhalten vermutlich aus der Zeit, in der man seine Schuhe zum Gassigehen anzieht und der Hund herzhaft gähnt. Das tut er meist nicht weil er gerade erst ausgeschlafen hat sondern weil er aufgeregt ist und sich so selber beruhigen will.

Auch das auf-den-Rücken-schmeißen ist nicht unbedingt niedlich, vor allem wenn es mit einem zweiten "Symptom" auftritt: Weit aufgerissenen Augen bei denen man das Weiße sehen kann. 


Sieht man sich dieses Video einmal aufmerksam an fallen einem einige Dinge auf.
Der Hund bei 1:01 sendet sehr deutliche Signale


  • Ohren nach hinten geklappt
  • Blick abgewendet
  • Schnauze lecken
  • leichtes zurückweichen
  • hecheln
  • Gähnen

Der Husky bei 1:36 sieht auch nicht sehr glücklich aus


  • Ohren nach hinten geklappt
  • weit aufgerissene Augen
  • Hecheln

Unsere Hunde geben sich so viel Mühe unsere Sprache zu lernen. Erweisen wir ihnen den Respekt und lernen wir endlich sie zu verstehen.

Dienstag, 24. März 2015

So wird das Ballspielen zum Erziehungsspiel

Im letzten Blogpost haben wir ja ausreichend erklärt, warum es keine so gute Idee ist, pausenlos mit dem Hund Ball zu spielen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. In Ballspiele kann man wunderbar auch Gehorsamkeitsübungen einbauen. Für den Hund eine ganz neue Erfahrung die bei Balljunkies sicher auf wenig Gegenliebe stoßen wird. Als Besitzer braucht man da schon einiges an Geduld, um seinen Hund beizubringen, was man von ihm möchte.

Erziehungsspiele mit Ball

Alles was Du dazu brauchst ist Dein Hund, ein Ball (oder ein anderes Spielzeug) und eine Leine. Ja, richtig gelesen, eine Leine. Denn Du sollst kontrollieren, wann Dein Hund losrennen darf und wann nicht. Und das geht nur wenn er angeleint ist und Du außerdem jederzeit damit rechnest, dass er lossprintet. Die Leine sollte also kurz sein damit Dein Hund nicht losrennt und erst nach ein paar Metern gestoppt wird und sich dabei verletzt. Lass Deinen Hund neben Dir Sitz machen und sag ihm, er soll bleiben. Am besten stellst Du Dich auf die Leine, so dass er nicht weg kann. Fange langsam an und rolle den Ball vorsichtig über den Boden. Ein paar Zentimeter genügen schon. Dein Hund soll immer noch sitzen bleiben. Jetzt wartest Du so lange, bis Dein Hund Dich ansieht. Erlöse ihn dann und lass ihn zum Ball laufen.
Durch das Ansehen verstärkst Du die Übung denn Dein Hund lernt, dass DU angibst wann es losgeht. Du bist sein Weg zum Ball, nicht der Ball direkt. Im Laufe der Zeit kannst Du den Schwierigkeitsgrad dann steigern. Lass den Ball schneller rollen, tu nur so als würdest Du ihn werfen aber hab dabei immer Deinen Hund im Blick. 



Übungen für Fortgeschrittene

Klappt das gut und Dein Hund bleibt sitzen kannst Du den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Lass Deinen Hund zum Ball laufen aber lass ihn unterwegs Sitz oder Platz machen. Auch hier kann eine lange (Schlepp-) Leine und ein Geschirr gute Dienste leisten. Aber bitte nicht den Hund im vollen Gallopp stoppen. Wichtig dabei ist vor allem, dass Du die Kontrolle hast und nicht Dein Hund mit dem Ball auf und davon rennt. Sei also auf alles gefasst.
Für Profis wäre dann noch die folgende Übung empfehlenswert: Nimm drei oder mehr Bälle, wirf sie und dein Hund muss die Bälle in der Reihenfolge zu Dir bringen, welche Du ihm sagst. Das fördert die Konzentration, dafür ist echte Kopfarbeit gefragt und es fördert die Bindung viel mehr als nur stupides Werfen und Rennen.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Warum Ballspielen keine sinnvolle Beschäftigung für den Hund ist



Jeder kennt sie, die Hunde und Hundebesitzer deren einzige Beschäftigung beim Gassigehen es ist, den Ball entweder zu werfen oder ihm hinterherzujagen. Doch ist Ballspielen überhaupt eine sinnvolle Beschäftigung für den Hund? Spiele mit dem Ball machen Hund und Mensch meist großen Spaß. Die Begeisterung des Hunde lässt sich schon daran erkennen, dass er wild um seinen Besitzer beziehungsweise den Ballwerfer herumspringt. Mit wildem Gebell unterstreicht er seine Ungeduld.

Das wiederum gefällt dem Hundebesitzer denn es zeigt, dass sein Hund Spaß dabei hat. Und was Fiffi gefällt mag auch Herrchen oder Frauchen. Zudem gibt es einem ein gutes Gefühl, schließlich beschäftigt man sich mit seinem Hund.

Vom Balljunkie zum Adrenalinjunkie

Allerdings sind solche Spiele nicht ohne. Zwar lasten sie den Hund körperlich aus, denn beim Rennen kann er sich richtig schön verausgaben. Auf der anderen Seite bedeutet es aber auch Stress denn Hunde sind von Natur aus Jäger und nichts anderes machen sie, wenn sie dem Ball hinterherjagen. Körperlich findet ein Adrenalinausstoß statt der wiederum für eine Steigerung der Herzfrequenz, einen Anstieg des Blutdrucks und eine Erweiterung der Bronchien sorgt.

Das Adrenalin gibt Hunden - wie auch Menschen - einen besonderen Kick - und kann zudem süchtig machen. Beobachtet man einmal solche ballspielenden Hunden fallen einem die geweiteten Pupillen auf die aussehen wie bei einem Junkie auf Drogen. Das ist einer der Gründe, warum man es mit dem Ballspielen nicht übertreiben sollte. 

Weit weg ist es am schönsten

Doch es gibt noch zwei weitere Gründe, die das lustige Spiel in einem anderen Licht erscheinen lassen. Durch das Werfen des Balles macht der Hund außer Jagen noch etwas anderes: Er entfernt sich von uns. In Kombination mit dem Adrenalin und dem Suchtcharakter vermittelt man dem Hund damit ein gutes Gefühl: Das Leben ist nur richtig toll, wenn ich mich von Frauchen oder Herrchen entferne. Man treibt den Hund stetig von einem weg - eigentlich nichts, was man möchte. Wer einen richtigen Balljunkie hat muss außerdem wissen, dass der eigene Hund mit jedem mitgehen würde, der einen Ball in der Hand hat. Ballspielen fördert also keinesfalls die Bindung zum Hund, ganz im Gegenteil.

Grund Nummer drei ist der, dass man im wahrsten Sinne des Wortes zum Spielball seines Hundes wird. Der Hund fordert etwas ein - das Ballwerfen - und der Mensch agiert. Eigentlich sollte es jedoch umgekehrt sein - mein Hund hört auf das, was ich ihm sage. Probleme mit dem Gehorsam können durch solche Ballspiele also eher noch verschlimmert werden, als dass sie sich verbessern. Besser man macht das Ballspielen zu einer besonderen Ausnahme als zur Regel. Allerdings kann man es auch gut mit Gehorsamkeitsübungen verknüpfen, wie das geht erfahrt Ihr bald hier.


Donnerstag, 12. Februar 2015

Der Sachkundenachweis für Hundehalter

Während in Deutschland und in weiten Teilen Österreichs - Oberösterreich bildet hier die Ausnahme, ebenso wie NRW - sich jedermann einen Hund zulegen und halten kann sieht das in der Schweiz ganz anders aus. Zum besseren Verständnis, ein Sachkundenachweis, auch SKN genannt, hat nichts mit dem Hundeführerschein oder der Begleithundprüfung zu tun.
Denn in beiden Fällen ist ja schon ein Hund vorhanden, mit dem man zusammen einen solchen Test beziehungsweise eine solche Prüfung ablegt.

Vor der Anschaffung nachgedacht

Der SKN muss allerdings VOR dem anschaffen eines Hundes abgelegt werden. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um einen Zwergpinscher, einen Labrador oder eine Dogge handelt. Doch wie sieht so ein Sachkundenachweis eigentlich aus? Hierbei handelt es sich um einen Theorie-Kurs mit einer Länge von vier Stunden, in dem Du alles nötige übe

r Hundehaltung erfährst. Es wird besprochen worüber Du Dir vor der Anschaffung eines Hundes klar sein solltest und worauf Du achten musst, Beispielsweise sind nicht alle Hunderassen in allen Kantonen erlaubt, was kostet Dich ein Hund monatlich und hast Du eine Unterkunft für Deinen Hund wenn Du in den Urlaub fährst? Außerdem wird darauf hingewiesen, dass man nicht bei Hinz und Kunz einen Welpen kaufen sollte - auch nicht aus Mitleid.

Praktische Tipps zu Pflege und Erziehung

Angesprochen werden auch praktische Tipps und Tricks, beispielsweise zur Ernährung und zur Erziehung. Auch die Pflege kommt nicht zu kurz und so kann niemand sagen, er hätte nicht gewusst, dass er die Zähne seine Hundes ebenso kontrollieren sollte wie Pfoten, Fell und Augen. Als Hundehalter muss man auch über verschiedene Gesetze Bescheid wissen. Du siehst schon, so ein SKN ist durchaus sinnvoll und informiert Dich über alles wissenswerte. Inzwischen gibt es auch die Möglichkeit den SKN online zu machen - und das auch noch in vier verschiedenen Sprachen. Einem Leben mit Hund steht so in Zukunft nichts mehr im Wege.

Freitag, 30. Januar 2015

Schnüffelspiele als Beschäftigungstherapie

Die Nase des Hundes ist ein echtes Wunderwerk, kann er doch bis zu eine Million mal besser riechen als wir Menschen. Zudem beruhigt schnüffeln Hunde und Suchspiele sind wohl die artgerechteste Form der Beschäftigung für und mit dem Hund. Anfänger gehen ganz einfach vor: Leg im Abstand von ein paar Zentimetern Leckerchen auf den Boden und schicke dann Deinen Hund mit dem Kommando "Such!" los. Wenn man es in der Wohung macht sollte der Hund in einem anderen Zimmer sein, sonst sind die Leckerchen schnell aufgefuttert! Wenn er diese Aufgabe gemeistert hat kann man langsam den Schwierigkeitsgrad erhöhen und die Abstände größer machen. Großen Spaß macht es auch draußen im Garten, denn im hohen Gras kann der Hund die Leckerchen nicht sehen und muss sich alleine auf seine Nase verlassen. Wer Trockenfutter füttert - oder auch Barfer - kann die Mahlzeiten des Hundes auch einfach im Garten verteilen. Der Napf ist dann nicht nach 30 Sekunden schon leer sondern Fido muss sich wirklich anstrengen und was für sein Fressen tun. 
















Für die meisten Hunde ist eine kurze Spur schnell nicht mehr genug aber es gibt viele Möglichkeiten für drinnen und draußen, die allen Spaß machen. Man kann die Leckerchen auch in einem Zimmer in den Ecken verteilen und wenn das immer noch zu einfach ist versteckt man sie auf Stühlen, im Bücherregal oder packt sie in Decken und Handtücher ein. Auch beim Gassigehen ist das eine gute Methode um Abwechslung in den Alltag zu bringen. Ein paar Brocken Trockenfutter im hohen Bogen in die Wiese geschmissen sind nicht nur eine artgerechte Beschäftigung sondern fördern die Aufmerksamkeit des Vierbeiners. Es kann ja schließlich jeden Moment sein, dass wieder etwas leckeres durch die Luft fliegt und Dein Hund wird sehr genau hinsehen, was Du machst.


Donnerstag, 15. Januar 2015

Der Superpfiff – So hört Dein Hund garantiert

Jeder Hundebesitzer kennt die Situation: Man ist draußen gemütlich Gassi, Fido schnüffelt mal hier, mal da und entfernt sich immer weiter von uns. Gibt es nichts weiter interessantes ist es bei einem gut erzogenen Hund kein Problem, ihn jederzeit abrufen zu können. Doch jeder Hund hat auch seinen Schwachpunkt. Die einen jagen gerne und sind dann nicht mehr abrufbar, bei anderen ist es eine läufige Hündin oder auch der Todfeind.

Was macht man nun in solchen Situationen? Man lernt mit seinem Hund gemeinsam den Superpfiff. Dazu kann man sich entweder eine Hundepfeife anschaffen oder man benutzt den Superschlachtruf. Letzterer hat den Vorteil, dass man dazu keine Pfeife braucht und diese folglich auch nicht daheim vergessen kann. Außerdem braucht man noch etwas ganz besonders Leckeres, was es sonst nie gibt.














In reizarmer Umgebung üben
Da der Superschlachtruf oder -pfiff nur sehr, sehr sparsam eingesetzt werden soll eignet sich dazu am besten Feuchtfutter für kleine Hunde oder auch Katzen, denn die gibt es in der praktischen Tüte, die in jede Tasche passen. Hunde stehen normalerweise total auf dieses gut riechende Zeug und vergessen alles andere.

Den ersten Teil des Pfiffes übt man daheim, in einer reizarmen und möglichst langweiligen Umgebung. Dein Hund sollte sich in einem anderen Zimmer befinden aber nicht zu weit weg. Öffne die Tüte mit dem Futter und halte sie bereit. Jetzt pfeife einmal oder lass einen Indianerschrei los, irgendwas, was deinen Hund auf jeden Fall anlockt. Kommt er neugierig an hältst Du ihm sofort das leckere Futter unter die Nase und lässt ihn daraus fressen.

Am nächsten Tag übst Du das ganze genau so noch einmal im Garten oder woanders draußen, aber auch hier darf die Ablenkung nicht groß sein. Kommt Dein Hund auch dann zuverlässig übst Du noch einmal, diesmal draußen beim Gassigehen. Aber auch nur dann, wenn es keine Ablenkung gibt.


Nicht übertreiben aber ab und an üben
Jetzt machst Du eine Pause, mindestens eine Woche, denn schließlich soll sich der Superpfiff nicht abnutzen und zu etwas alltäglichem werden. Wenn Du ihn einmal draußen dort geübt hast, wo Du normalerweise unterwegs bist und es hat geklappt, sollte der Rückruf in jeder Situation funktionieren. Ab jetzt brauchst Du nur noch Pfeife/Stimme und eine Tüte leckeres Feuchtfutter dabeihaben und kannst Deinen Hund aus pikanten Situationen abrufen.


Der Superpfiff sollte nur im Notfall eingesetzt werden, darf ansonsten aber alle 4-6 Wochen gerne mal geübt werden.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Pflege der Pfoten im Winter


Im Winter werden die Hunde-Pfoten durch hart gefrorene Böden, aber auch Eis, Schnee und Streu-Salz besonders beansprucht und benötigen sorgsame Pflege.
Empfehlenswert ist deswegen eine vorbeugende Pflege der Pfoten. Das Hunde-Fell zwischen den Ballen schon frühzeitig zu Winterbeginn abgeschnitten werden, damit sich kein Schnee sammelt un zu Eiskristallen verhärten kann.
Ein weiteres Problem im Winter ist Streusalz. Vor allem bei trockenen, grossen Ballen kann das Salz in die Ritzen eindringen und Schmerzen verursachen. Dabei Hilft ein lauwarmes "Fussbad" nach dem Spaziergang, um das Salz abzuspülen. Reibe die Ballen danach mit einer fetthaltigen Salbe ein. Wichtig ist es wasserfreie Cremes und Salben zu verwenden (z.B. Vaseline oder Melkfett), da es sonst zu zusätzlichen Erfrierungen kommen kann. 
Die meisten Hunde vertragen Winterkälte deutlich besser als ihre Besitzer. Nur sehr empfindliche, kaum behaarte bzw. frisch geschorene Hunde oder Hunde mit Organerkrankungen benötigen ein en Hundemantel. Achte darauf, dass dein Hund genügend Bewegung kriegt und nicht lange im Schnee herumliegt.